Der Gefäßchirurg - Arzt der Gefäße

Chirurgen kennen wir alle, egal ob aus spannenden Romanen oder fesselnden Serien im Fernsehen. Sie sind meist die Helden der Geschichte und stehen den ganzen Tag im Operationssaal und schneiden die Patienten auf, um ihnen das Leben zu retten. Doch Chirurg ist nicht gleich Chirurg. Vieles, was man in Film und Fernsehen sieht, ist aufgehübscht und entspricht nicht immer der ganzen Wahrheit.
Auch im echten Leben gehört die Chirurgie natürlich zu der Medizin. Die Aufgabe von Chirurgen ist die operative Behandlung bei Verletzungen oder Erkrankungen des menschlichen Organismus. Bereits in der Antike gab es Chirurgen, diese nahmen in dieser Zeit Manipulation am Körper ihrer Patienten vor. Im Bereich der Chirurgie gibt es mehrere einzelnen Fachrichtungen, für die sich ein Chirurg nach seiner allgemeinen Ausbildung entscheidet und dort die Facharztausbildung machen. Zu diesen speziellen Fachbereichen zählt neben der Allgemeinchirurgie, der Orthopädie, Unfallchirurgie und Neurochirurgie auch die Gefäßchirurgie.


Im folgenden Artikel soll es um die Gefäßchirurgie und deren Gefäßchirurgen gehen. Wir erklären, was genau Gefäßchirurgen sind und welche Aufgaben in ihren Fachbereich gehören. Außerdem gehen wir kurz darauf ein, welche Ausbildung man durchlaufen muss für die Gefäßchirurgie.

Bei der Gefäßchirurgie handelt es sich um einen Teilbereich der Chirurgie. Gefäßchirurgen haben die Erkennung und operative Behandlung genauso wie die Nachsorge und Rehabilitation von Patienten mit Erkrankungen des Gefäßsystems und Verletzungen oder Fehlbildungen der Blutgefäße zur Aufgabe. Verletzungen und Erkrankungen der Gefäße werden in den meisten Fällen durch ein plastisches Verfahren operativ behandelt, vor allem in den Bereichen der Halsschlagader oder der Bauchaorta. Ausgenommen von dem Aufgabenbereich der Gefäßchirurgen sind die Herzkranzgefäße, Erkrankungen oder Verletzungen in diesem Bereich werden in der Herzchirurgie behandelt.

Zu den typischen Eingriffen in der Gefäßchirurgie gehören das Anlegen von Gefäßbypässen bei peripherer arterieller Verschlusskrankheit und die Protheseneinlage bei einem Aneurysma, welches außerhalb des Gehirns liegt. Außerdem werden die Gefäße operativ behandelt, welche das Gehirn versorgen, wie zum Beispiel die Halsschlagader im Falle einer Arteriosklerose zur Prophylaxe von Schlaganfällen. Zu den arteriellen operativen Versorgungen müssen die Ärzte der Gefäßchirurgie, z. B. Univ. Prof. Dr. Christoph Neumayer, auch die operative Behandlung des Venensystems beherrschen. Dazu zählen beispielsweise Operationen bei einem Thrombus.

Bis zur Neuzeit wurden in der Gefäßchirurgie vor allem blutstillende Maßnahmen vorgenommen. Als Pionier der modernen materiellen Gefäßchirurgie gilt der französische Mediziner Alexis Carrel. Seine damals entwickelte Methode für eine Gefäßnaht wird noch heute angewendet.

Um in der Gefäßchirurgie arbeiten zu können, muss man zunächst ein mehrsemestriges Medizinstudium absolvieren. Nach erfolgreichem Abschluss muss anschließend eine Facharzt-Weiterbildung im Bereich der Gefäßchirurgie durchlaufen werden. Innerhalb der Weiterbildung wird man in der Notaufnahme und der Intensivmedizin trainiert.

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