Vasektomie - Was sie wissen müssen

Lange Zeit lag die Verantwortung bezüglich der langfristigen sexuellen Verhütung hauptsächlich bei der Frau. Gleichwohl, ob wir von der sogenannten „Pille“ oder anderen alternativen sprechen, die Frau war in der Pflicht. Doch viele Männer führen in der heutigen Zeit die sogenannte Vasektomie durch, doch was ist das genau und wie läuft die Sterilisierung ab?

Allgemeines zur Behandlung

Bei einer Vasektomie (männliche Sterilisation) werden per chirurgischem Eingriff die Adern verschlossen, die das Sperma eines Mannes befördern, um die ungewollte Zeugung eines Kindes dauerhaft zu verhindern. Dies bedeutet, dass bei der Ejakulation des Mannes keine Spermien mehr enthalten sind und das Ei einer Frau nicht befruchtet werden kann.
In der Regel erfolgt die Behandlung unter örtlicher Betäubung und findet somit im wachen Zustand statt. Durch die Betäubung werden sie keine Schmerzen spüren. In seltenen Fällen erfolgt der Eingriff unter Vollnarkose. Der Eingriff dauert etwa 15 Minuten.

Wie wird eine Vasektomie durchgeführt?

Es wird zwischen zwei Arten der Sterilisierung unterschieden: die konventionelle mit einem Skalpell (chirurgisches Messer) oder ohne Skalpell. Besprechen sie mit ihrem Arzt, welche Option für sie am besten geeignet ist.

Bei der konventionellen Behandlung betäubt der Arzt zuerst ihren Hodensack mit einem Lokalanästhetikum. Im nächsten Schritt wird der Arzt zwei kleine Schnitte in die Haut auf jeder Seite des Hodensacks machen, um die Röhrchen zu erreichen, die Sperma aus ihren Hoden befördern. Von beiden Röhrchen wird ein kleiner Abschnitt entfernt und beide Enden verschlossen oder versiegelt durch Wärme.

Zum Abschluss werden die Schnitte genäht, normalerweise so, dass innerhalb von etwa einer Woche die Fäden von selbst verschwinden.

Bei einer Behandlung ohne Skalpell ist der Unterschied, dass kein Schnitt in den Hodensack erfolgt. Stattdessen wird nach der lokalen Betäubung ein kleines Einstichloch in die Haut des Hodensacks gemacht, um die Röhrchen zu erreichen. Hier wird ihre Haut nicht mit einem Skalpell geschnitten. Dadurch wird es weniger Blutungen geben und es wird angenommen, dass dieses Verfahren weniger schmerzhaft ist und weniger Komplikationen verursacht.

Bevor Sie sich für eine Vasektomie entscheiden

Ihr Arzt wird Sie nach Ihren Umständen fragen, Informationen bereitstellen und möglicherweise eine Beratung empfehlen, bevor Sie dem Verfahren zustimmen.

Sie sollten sich nur dann einer Sterilisierung unterziehen, wenn Sie sicher sind, dass Sie keine oder gar keine Kinder mehr wollen. In jedem Fall sollten Sie dies mit ihrem Partner und eventuell engen Freunden besprechen und zusammen entscheiden.

Sobald Sie eine Sterilisierung hatten, gestaltet es sich nicht einfach, diese widerrufen. Halten Sie daher alle Optionen und Eventualitäten vor Augen und wenden Sie eine andere Verhütungsmethode an, bis Sie sich ganz sicher sind. In der Regel legt der Arzt die Voraussetzung fest, dass Sie mindestens 30 Jahre alt sein sollten.

Zusammengefasst lässt sich sagen, dass Sie sich vor der Entscheidung eingehend über die Behandlung und dessen Folgen informieren sollten. Sprechen sie außerdem mit einem Arzt wie beispielsweise Dr. Bernhard Hürbe, Facharzt für Urologie und vor Allem ihrer Partnerin, um diese langfristige und weitreichende Entscheidung nicht vorschnell zu treffen. 

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