Alles was man wissen muss: Prothesenversorgung

Die Arm-Prothesenversorgung

Bei der Arm-Prothese ist das oberste Ziel die Wiederaufnahme der notwendigen Greiffunktion, allerdings ohne die damit verbundene Empfindung bzw. Sensibilität. Insbesondere konventionelle Prothesen ermöglichen durch ihre Kraftübertragenden Teile zu einem gewissen Bestandteil die sensorische Rückkopplung bzw. die Wahrnehmung der Reize.

Mittels eines Kabelzuges erfolgt bei einem aktiven Greifarm demnach zwischen der Bandage und dem dazugehörigen Handteil die Kraftübertragung. Dieses Vorgehen ist allerdings nicht bei Fremdkraftprothesen (inkl. elektr. Antriebs) möglich, da sie mehr Wert auf eine entsprechende Kosmetik als auf gute Funktionen legen. Bei kosmetischen Bedürfnissen bieten sich darüber hinaus auch sogenannte Schmuckarme sowie -hände an.

Die Unterarm-Prothesenversorgung wie sie zum Beispiel Robert Giendl GmbH anbietet

Gut geeignet sind bei Unterarmamputationen insbesondere myoelektrische Prothesen, da sie vor allem die Drehbewegungsfähigkeit des Unterarmes erhält. Bei diesen Fremdkraftprothesen entsteht bei jeder Muskelkontraktion auf der Hautoberfläche eine gewisse elektrische Spannung. Diese Spannung hilft dabei, die elektrische Prothese zu steuern.

Die Alternative zur Prothesenversorgung langer Unterarmstümpfe wäre in diesem Fall die Technik von Krukenberg. Dabei werden Speiche und Elle mittels eines Weichteilmantels „scherenartig“ voneinander aufgetrennt, sodass es zwischen beiden Knochen zur Erhaltung der Greiffunktion sowie der Empfindsamkeit bzw. Sensibilität kommt.

Zu beachten gilt wiederum, dass im Handbereich keine Prothesenversorgung möglich ist. Im besten Fall wären hierbei rekonstruktive, operative Maßnahmen, die zum einen die Hand als eine Art „Beihand“ wieder aufbauen. Andererseits kann durch eine Zehentransplantation auch die Greiffunktion wieder verbessert werden.

Die Bein-Prothesenversorgung

Problematisch stellen sich Amputationen nach Tumorleiden im unteren Extremitätenbereich dar, das bedeutet Amputationen beim Hüftgelenk (s.g. Hüftexartikulation) und der unteren Körperhälfte (s.g. Heicorporektomie). Die Erhaltung der Gehfähigkeit kann dabei nur bei jungen Patientinnen und Patienten gewährleistet werden. Dieses Ziel ist wiederum nur durch die Rumpfeinbettung in einen dafür vorgesehenen hochgezogenen Kunststoffkorb möglich. Mithilfe des Tuber ischiadicum (Sitzbeinhöcker), ein dominanter Vorsprung des Knochens im Bereich des oberen Sitzbeinrandes, kann dann die Krafteinleitung durch eine solche Prothese erfolgen.

Mit ihrer leichtgewichtigen Rohrskelettbauweise konnte die Prothese eine überaus hohe Akzeptanz erreichen. Bei Oberschenkelamputationen werden dabei myoplastische Prothesen angewendet, sodass eine Kontrolle der Stumpfstellung über die Oberschenkelmuskulatur erfolgen kann. Bei der sogenannten myoplastischen Versorgung versteht man dabei, eine relativ gute Stumpf-Weichteildeckung. Zur Gewährleistung der aktiven Führung bzgl. des Stumpfes kommt es außerdem zur Muskelgruppen-Fixierung.

Oftmals kann vonseiten des Oberschenkelstumpfes keine komplette Endbelastung ermöglicht werden. Weshalb aus diesem Grund die Einleitung der Kraft von der Prothese über einen Sitzbeinhöcker erfolgt. Das Kniegelenk kann wiederum auch elektronisch gesteuert werden. Demnach kann man sagen, dass es sich hierbei um eine vollbelastungs- bzw. endbelastungsfähige Kniegelenksexartikulation bzw. Unterschenkelamputation handelt. Dabei lässt sich die notwendige Krafteinleitung auch über beide Prothesenschäfte erlangen, sodass des Weiteren auch der Vollkontakt zum Stumpf ermöglicht werden kann.

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